Artelleria

Ein Töpfermeister in Uganda...

In verschiedenen Werkstätten habe ich gearbeitet, unterschiedlichen Töpfern bei der Arbeit zugesehen, gelernt und gelehrt. Den tiefsten Eindruck hinterließ ein Töpfermeister in Uganda, der seine „Werkstatt“ in einer Hütte im Busch betrieb und von dem Erwerb seine 2 Frauen und 10 Kinder ernährte. Er besaß nichts, noch nicht einmal ein Modellierholz. Den Ton bezog er aus der Tongrube im Nachbarort, den man per Hand mit Spaten abtrug und in Eimern auf dem Kopf tragend bei glühender Hitze transportierte.

Als er mich in seine Töpferei einlud, um mir seine Arbeitsweise zu zeigen, betrat ich eine leer Hütte, in deren Mitte ein Holzteller auf dem Boden stand. Mit bloßen Händen formte er in Windeseile formschöne Töpfe auf diesem Teller- im Stehen, denn er besaß noch nicht einmal einen Stuhl. Dabei lief er rückwärts um den entstehenden Topf herum und setzte in gleichmäßig rhythmischen Bewegungen Tonwülste aufeinander, die er zuvor formte. Die perfekt rotationssymmetrischen Stücke brannte er im offenen Feuer, nachdem sie in der Sonne trocknete. Mit seinem Fahrrad fuhr er von Ort zu Ort und pries seine Ware an.

2uganda.jpg
6.f1000032.jpg
1keramiker_beim_gefa__ssaufbau.jpg
4uganda.jpg
5keramiker_beim_brennen.jpg
8uganda.jpg
7schwarzbrand.jpg
9uganda.jpg
10uganda.jpg